Was ist typisch für eine systemisch orientierte Herangehensweise in der Sozialen Arbeit?

Wir wollen hier von einer Definition der systemischen Herangehensweise in der Sozialen Arbeit ausgehen, die Raum für unterschiedliche Arbeitsfelder, methodische Konzepte und Ebenen der Intervention lässt. Wir sprechen daher von systemischer Praxis, wenn sich die Arbeit ausdrücklich auf eine Sicht- und Vorgehensweise stützt, die

  • sich auf Systeme bezieht, d. h. z. B. die Systemgeschichte einbezieht, Systeme in ihrem Eigen-Sinn und ihren wechselseitigen Abhängigkeiten betrachtet,
  • Systeme unter den Aspekten von Inklusion und Exklusion (sozialen Folgen) beobachtet,
  • systemische Grundsätze als Orientierung in der Praxis nutzt,
  • sich selbst in die Beobachtung einbezieht und als Teil von verschiedenen Systemen betrachtet.

Die Entwicklung systemischer Praxis in der Sozialen Arbeit korrespondiert deutlich mit der Geschichte der Familientherapie. Hier werden Ihnen Modelle angeboten, die sich zwar zum Teil an Überlegungen aus der Familientherapie orientieren, diese aber erweitern. Zu den Austauschprozessen systemischer Praxis gehört, dass sie Ideen und Anregungen aus anderen Theorien und Diskursen aufnimmt, so gibt es intensive Bezüge zum Lebensweltansatz und zu feministischen Konzepten.

Die Frage nach typischen Merkmalen für eine systemisch orientierte Herangehensweise in der Sozialen Arbeit wird in diesem Text über folgende inhaltliche Kriterien beantwortet:

Einschränkend ist allerdings anzumerken, dass zwar Alles, was gesagt wird, von einem Beobachter gesagt wird, dieser aber nicht Alles sagen kann. Folgende Passagen beziehen sich z. B. vorrangig auf die Praxis der Jugendhilfe.