Welche Systemtypen lassen sich unterscheiden?

Soziale Arbeit beschäftigt sich mit dem, was sie aus ihren Traditionen, aktuellen Erfordernissen und Zielsetzungen für bedeutsam hält. Eine Einteilung aus der Tradition unterscheidet in Einzelne, Gruppen, Organisationen und gesellschaftlichen Wirklichkeiten. Um die Systembezüge professionellen Handelns etwas übersichtlicher zu ordnen, lassen sich zunächst folgende zwei Systemtypen theoretisch voneinander trennen: Psychische und soziale Systeme. Psychische Systeme ermöglichen Bewusstseinsaktivitäten, soziale Systeme lassen Kommunikation zu.

Ein Gedanke wird zu etwas anderem, wenn man ihn ausspricht. Und: Wie man über ein Gespräch nachdenkt, wird im Bewusstsein entschieden und nicht im Bereich der Kommunikation. Genauso, wie Bewusstseinsaktivitäten nur an Bewusstseinsaktivitäten anschließen, schließen Kommunikationen nur an Kommunikation an. Psychische Systeme werden in der hier vertretenen Theorie der Umwelt sozialer Systeme zugeordnet.

Soziale Systeme lassen sich nun ihrerseits weiter untergliedern in Interaktionssysteme, Organisationssysteme und Gesellschaft. In der Sozialen Arbeit, z.B. der Familienhilfe, bildet sich ein Interaktionssystem während eines Hausbesuchs. Im Organisationssystem eines Jugendamts wird darüber entschieden, ob überhaupt Familienhilfe geleistet wird. In der Gesellschaft, dem umfassendsten System, entstehen fortlaufend kommunikative Wirklichkeiten, die auch für die Soziale Arbeit von großer Bedeutung sind: Erntet Soziale Arbeit, die mit Tätern häuslicher Gewalt arbeitet, gesellschaftliche Anerkennung oder Missbilligung?