Lerneinheit 1 - Skript
3. Mitreden können: Grundbegriffe normativer und angewandter Ethik
3.1. Ethik
Arndt 1996, S. 16:
„Ethik ist die wissenschaftliche Betrachtung moralischer oder sittlicher
Fragen.“
Wallner 2007, S. 4:
„Unter Ethik versteht man die wissenschaftliche Reflexion der Moral. Sie soll
begründete Antworten auf die Frage ´Was soll ich tun?´ liefern.“
Höffe 2008, S. 71-73:
„Ethik (gr.. é thos: gewohnter Ort des Lebens, Sitte, Charakter) geht als
philosophische Disziplin u. als Disziplintitel auf Aristoteles zurück, der freilich
ältere Ansätze (Sophisten, Sokrates, Platon) aufgreift. Dort, wo überkommene
Lebensweisen u. Institutionen
ihre selbst-verständliche Geltung verlieren, sucht die philosophische E[thik],
von der Idee eines sinnvollen menschlichen Lebens geleitet, auf methodischem
Weg […] u. ohne letzte Berufung auf politische u. religiöse Autoritäten […] oder
auf das von alters her Gewohnte u. Bewährte allgemeingültige Aussagen über das
Gute u. gerechte Handeln […]. […] Von Aristoteles her hat das Adjektiv »ethisch«
zwei Bedeutungen. Es kennzeichnet sowohl die das Sittl.[iche] behandelnde
Wissenschaft als auch das Sittl.[iche] selbst. Allerdings dient es der besseren
Verständigung, wenn man nur in bezug auf Wissenschaft von »ethisch« […], in
bezug auf den Gegenstand aber von »sittl.[ich]« oder »moralisch« spricht.
Lay 2004, S. 15:
„Auf eine kurze Formel gebracht: Ethik gibt die theoretische Seite der
Sittlichkeit an, Moral hingegen die praktische.“