Hausarbeiten, Seminararbeiten, Seminarberichte, Portfolios, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten etc.

 

Inhalt

Eine wissenschaftliche Arbeit widmet sich der Regel einem klar abgegrenztem Thema, das im Rahmen der jeweiligen Arbeit auch behandelbar ist.

 

  • Fokussieren Sie von Beginn an eine konkrete Forschungsfrage bzw. orientieren Sie sich an einer konkreten Forschungshypothese. Machen Sie sich vorab klar, um was es in Ihrer Arbeit geht. Hilfreich ist meist, eine Einleitung zu „simulieren“, um gleich zu Beginn das Thema und die Idee zu fokussieren. Wenn Sie in einer „simulierten“ Einleitung versuchen das Thema und die Fragestellung schriftlich – in ganzen Sätzen – auszuformulieren, bekommen Sie in aller Regel ein klareres Bild, als wenn Sie sich nur an losen Ideensammlungen orientieren.
  • Entwickeln Sie für Ihre Arbeit einen „roten Faden“, an dem die einzelnen Details der Arbeit einsichtig werden. Klären Sie vorab bzw. zu Beginn der Arbeit, wie und in welchen Schritten Sie die Arbeit angehen wollen
  • Bleiben Sie nicht nur an der Oberfläche, sondern gehen Sie je nach Fall auch an Details und in die Tiefe.
  • Insbesondere wissenschaftliche Abschlussarbeiten wie Bachelor- oder Masterarbeiten benötigen eine Dichotomie von darstellenden und kritischen Momenten. Das bedeutet, das jeweilige Thema in seinen unterschiedlichen Aspekten (Aktualität, disziplinäre- und interdisziplinäre Perspektiven, relevante Diskursstränge, maßgebliche Autoren etc.) umfassend darzustellen (zumindest entsprechend darauf hinzuweisen, zum anderen aber auch eine kritische Perspektive zu entwickeln. Kritisch zu sein meint nicht nur, die Dinge für nicht gut zu befinden, sondern auf inhaltliche und argumentative Stringenz zu hinterfragen.
  • Achten Sie auf ein angemessenes Verhältnis von den einzelnen Bearbeitungsteilen zueinander. Die einzelnen Teile müssen zudem in einem klaren Zusammenhang stehen und erkennbar auf das übergeordnete Ganze (das Thema der Arbeit) hin fokussiert sein.
  • Auch wenn Sie nur eine Bachelorarbeit oder Hausarbeit schreiben: eine gute Orientierung für geisteswissenschaftliche Abschlussarbeiten stellen Doktorarbeiten dar. In Ihnen wird meist sehr gut deutlich, was gemeint ist, sich einem Thema darstellend, kritisch analysierend und entwickelnd synthetisierend zugleich zu nähern.

 

Zitation / Literatur

Soziale Arbeit versteht sich neben der professionellen Handlungsebene auch als wissenschaftliche Disziplin. Arbeiten Sie für Ihr eigenes professionelles Selbstverständnis und Ihren akademischen Abschluss daran mit! Schriftliche Arbeiten sind letztlich wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten und werden als solche behandelt.

  • Stellen Sie wo immer es geht theoretische Bezüge her.
  • Verwenden Sie wann immer es geht Originaltexte. Seien Sie souverän und offen genug, sich nicht nur auf Einführungs- bzw. Sekundärliteratur zu verlassen. Vermeiden Sie wann immer es geht „zitiert nach“, sondern schauen Sie interessante Zitate im Original nach und zitieren Sie danach.
  • Verwenden Sie keine Folien von Vorlesungen als ausgewiesene Literatur. Das macht einen schlechten Eindruck und impliziert, dass Sie sich nicht die Mühe gemacht haben, sich die Sachen im Original zu erschließen. Zudem sind Folien von Vorlesungen in der Regel keine veröffentlichte Literatur.
  • Zeigen Sie durch direkte Zitate (Anführungszeichen) auf, dass Sie Ihre Quellen auch gelesen haben und einzusetzen wissen. Vieles ist im Originaltext besser und meist prägnanter formuliert, als wir es jemals in eigenen Worten umschreiben können (und meist auch die Sekundärliteraten). Veranstalten Sie aber im Gegenzug keine Aneinanderreihung von Zitaten. Texte sollten durchaus noch als eigene Texte erkennbar sein.
  • Verweisen Sie durch indirekte Zitate (vgl. ohne Anführungszeichen) auf originäre Ideen und Argumentationsmuster von AutorInnen.
  • Ziehen Sie für komplexe Sachverhalte oder kritische Aspekte durchaus Sekundärliteratur hinzu.
  • Auch wenn Sie nur eine Bachelorarbeit oder Hausarbeit schreiben: eine gute Orientierung für den wissenschaftlichen Umgang mit Quellen stellen in aller Regel geisteswissenschaftliche Doktorarbeiten dar. Orientieren Sie sich also nach oben.
  • Ein Quellverweis im Text muss in Verbindung mit der kompletten Literaturangabe im Literaturverzeichnis eindeutig bestimmbar und dem jeweiligen Urheber zurechenbar sein. Das heißt für den Quellverweis im Text: Angabe von Autor, Jahreszahl, Seitenzahl.
  • Orientierungspunkte:
    • Standards für schriftliche Arbeiten der KSFH
    • Eco, Umberto (2002): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. 9. Aufl. Heidelberg: C.F.Müller.
  • Eine Möglichkeit eines direkten Zitates im Text: „Vernunft bedeutet eben, mit etwas – im Grenzfall: mit der Welt – fertig werden zu können“ (Blumenberg, 1990, S. 72).
  • Eine Möglichkeit eines indirekten Zitates im Text: So kann Vernunft auch als generelle Kompetenz verstanden werden, mit seinem Dasein und der Welt zurecht zu kommen (vgl. Blumenberg, 1990, S. 72).

 

Literaturverzeichnis

Ihr Literaturverzeichnis gibt Einblick in die von Ihnen verwendeten Referenzquellen wie auch Ihre theoretische Ausrichtung. Geben Sie sich wissenschaftlich und zollen Sie auch namhaften Geistern Respekt!

 

  • Meiden Sie bei Gefahr um Ihren Leistungsnachweis, Studienarbeiten (z.B. bei GRIN) und sonstige (oftmals) dubiose Internetquellen und –portale in Ihrem Literaturverzeichnis. Seien Sie auch bei Wikipedia vorsichtig (auch wenn sich Wikipedia zu einem anspruchsvollen Lexikon etabliert hat).
  • Legen Sie das Literaturverzeichnis einheitlich an. Wenn Sie keine Ahnung mehr haben, orientieren Sie sich an den Literaturverzeichnissen in etablierten Fachbüchern (z.B.: im Grundriss Soziale Arbeit). Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Formatierung von Literaturverzeichnissen. Entscheiden Sie sich aber für eine für Sie stringente Form, die alle relevanten Merkmale aufweist und halten Sie diese durch:
  • Aus Monographien
    • Nachname Autor
    • Vorname Autor
    • Jahr der Erscheinung
    • Titel
    • Verlagsort
    • Sonstiges Angaben: Auflage, Verlagsort, bei gesammelten Werken Bandnummer
  • Ein sozialwissenschaftlich bewährte Form der Literaturangabe:
    • Blumenberg, Hans (1990): Arbeit am Mythos. 5. Aufl. (11979). Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Eine Möglichkeit der Angabe eines Textes aus einem Sammelband:
    • Thiersch, Hans/ Grunwald, Klaus/ Köngeter, Stefan (2010): Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. In: Thole, Werner (Hrsg.): Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. 3., überarb. und erw. Aufl. (12002). Wiesbaden: VS. S. 175-196.
  • Eine Möglichkeit der Angabe eines Textes aus einer Zeitschrift:
    • Kirchner, Andreas (2009): Reproduktion: Der Mensch als Horizont. Eine anthropologische Fluchtlinie Sozialer Arbeit. In: Soziale Arbeit. Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete. Jg. 58, Heft 1. S. 24-31.
  • Sortieren Sie die Literatur stringent alphabetisch.
  • Wenden Sie sich bei Unsicherheiten an Fachbücher oder einen Lehrenden Ihres Vertrauens.

 

Layout

Machen Sie sich Gedanken über das Layout, und wie es auf den Leser – insbesondere den Korrigierenden – wirkt. Bedenken Sie, dass ein ordentliches Layout Zeit kostet!

  • Eine schriftliche Arbeit muss komplett sein: Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Hauptteil(e), Schluss, ggbf. Abbildungsverzeichnis, Literaturverzeichnis
  • Das Inhaltsverzeichnis soll differenziert und selbsterklärend sein. Achten Sie auf eine übersichtliche Formatierung der unterschiedlichen Kapitelebenen. Seitenzahlen rechtsbündig und nur die jeweils beginnende Zahl
  • Wählen Sie eine leserliche Schriftart und ein verträgliches Schriftbild (nach wie vor bewährt bei Times New Roman: Schriftgröße 11, Abstand 1,2). Versuchen Sie auf keinen Fall, fehlenden sachlich-inhaltlichen Aufwand durch eine überdimensionierte Formatierung zu kaschieren (der Leser merkt es eh sofort).

 

  • Gönnen Sie sich und dem Leser unbedingt eine Endkorrektur. Auch wenn es banal erscheint: unnötige Rechtschreibfehler, fehlende Buchstaben, falsche Kommasetzung etc. trüben den Gesamteindruck für den Korrigierenden extrem. Achten Sie insbesondere auf
    • unnötige Füllwörter
    • gegebenenfalls Anpassung von Abschnitten auf neue Seiten
    • unverständliche „Monster-Sätze“
    • Rechtschreibung
    • Fehlende Buchstaben
    • Kommasetzung
    • Grammatik
    • Etc.
  • Lassen Sie die Arbeit (insbesondere Abschlussarbeiten unbedingt) von jemand anderem gegenlesen (KommilitonIN, Freunde, Bekannte, Verwandte). Am besten von jemand, der der deutschen Sprache (Grammatik, Syntax) in besonderem Maße mächtig ist.
  • Geben Sie dem Dozenten die Möglichkeit zum Lesen im abgehefteten Zustand und zur Korrektur: Seitenrand links und rechts ca. 3 cm.

 

Zuletzt geändert: Dienstag, 27. März 2018, 14:07